Privatpraxis für Psychotherapie und Psychoanalyse 
Dipl.-Psych. Martin Klein - Psychoanalytiker

Psychoanalyse

Die analytische Psychotherapie steht in der Tradition der klassischen Psychoanalyse. Sie geht davon aus, dass persönliche Lebenserfahrungen und vor allem deren konflikthafte unbewusste Verarbeitung psychische Erkrankungen mit verursachen oder aufrechterhalten können. Unsere Lebenserfahrungen werden insbesondere durch die Beziehungen zu anderen Menschen geprägt, wobei vor allem die ersten  Lebensjahre formend sind. Verinnerlicht und unbewusst geworden, beeinflussen sie das Bild eines Menschen von sich selbst und anderen Menschen sowie die Grundeinstellung zu sich selbst und anderen. Weiterhin können sich die mit heftigen und psychisch schwer zu verarbeitenden Erlebnissen verbundenen Gefühle, wie Angst, Scham und Aggression, unbewusst auf die Lebens- und Beziehungsgestaltung auswirken. Im weiteren Leben entstehen hieraus bevorzugte Erlebnis- und Verhaltensmuster, die unbewusst unser Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen. Führen die Lebenserfahrungen zu unbewussten Konflikten, können daraus psychische und körperliche Beschwerden entstehen. Die moderne psychoanalytische Entwicklungsforschung hat gezeigt, dass die seelische Struktur von frühen Beziehungserfahrungen geprägt wird. 

In der analytischen Psychotherapie stehen diese Lebenserfahrungen und deren Folgen und Verarbeitungen in der Gegenwart im Zentrum der Behandlung. Analytische Psychotherapeuten unterstützen Sie, sich dieser unbewussten Prozesse bewusst zu werden und damit Unverständliches dem bewussten Erleben zugänglich zu machen..Während einer analytischen Psychotherapie liegen Sie in der Regel auf einer Couch und haben keinen Blickkontakt zur Psychotherapeutin beziehungsweise zum Psychotherapeuten.Das hat den Vorteil, dass Sie in Ihren Gedanken und Gefühlen freier sind und sich mehr Ihrer inneren Welt, den Gedanken, Gefühlen und inneren Bildern zuwenden können. Sie beschreiben, was Ihnen durch den Kopf geht und wie Sie sich innerlich fühlen, ohne das Gesagte zu bewerten oder zu beurteilen. Über Assoziationen, Träume und das Verstehen von Konflikten in den Beziehungen des Patienten aktuelle Gefühle und Verhaltensweisen besser eingeordnet und verändert werden. 

Da die frühen (unbewussten) Beziehungsmuster auch in der psychoanalytischen Behandlung wieder belebt werden, achten Analytische Psychotherapeuten nicht nur darauf, was Sie mitteilen, sondern auch darauf, wie Sie mit sich und Ihrem Psychotherapeuten umgehen. Im Behandlungsverlauf ergibt sich eine Art Muster, welches erkennen lässt, wie Sie unbewusst mit sich und anderen Menschen umgehen. Außerdem wird geklärt, ob dieser Umgang, der in früheren Situationen sinnvoll war, dem gegenwärtigen Leben angemessen ist oder fortdauert und zu unangemessenem Erleben und Verhalten oder zu Krankheitssymptomen führt. Während der Therapie können Sie ein vertieftes Verständnis für sich selbst und Ihren Umgang mit anderen Menschen entwickeln, um aus diesen Erfahrungen lernen zu können und Auswege aus den sich wiederholenden seelischen Sackgassen zu finden. 
Es geht in der analytische Psychotherapie nicht um ein rein vernunftmäßiges Verstehen, sondern um ein vertieftes emotionales Verständnis, ohne das keine dauerhafte Veränderung möglich ist. Um dieses Verstehen zu entwickeln und eine emotionale Nachreifung zu ermöglichen, benötigt die analytische Psychotherapie eine längere Behandlungsdauer. 
Die analytische Psychotherapie ist eine Langzeittherapie und dauert zwei oder mehr Jahre. Sie vereinbaren in der Regel drei oder auch zwei Therapiesitzungen pro Woche.


Tiefenpsychologisch fundierte Therapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht wie die analytische Psychotherapie davon aus, dass wir unser Leben nicht nur mittels unseres Willens gestalten, sondern dass alles, was wir fühlen, denken und entscheiden, auch von unbewussten psychischen Einflüssen abhängt. Zu diesen Faktoren, die wir nicht wahrnehmen und beeinflussen können, gehören insbesondere innere Konflikte, die das spätere Leben besonders bestimmen, wenn sie schon in den ersten Lebensjahren auftraten. Schon ein Kind etwa erlebt den normalen menschlichen Konflikt zwischen dem Wunsch, einerseits unabhängig und selbstständig und anderseits geborgen und aufgehoben zu sein. Manchmal kann ein Kind einen solchen Konflikt nicht lösen, weil es befürchtet, zum Beispiel Mutter oder Vater zu verlieren. Dann wird der unerträgliche Konflikt verdrängt und ins Unbewusste verschoben, um sich vor ihm zu schützen. Von dort beeinflusst er aber weiterhin unser Fühlen und Denken und vor allem unsere Beziehungen zu anderen Menschen. In einer späteren Lebensphase, wenn wir zum Beispiel eine schmerzliche Trennung erleben, können diese früheren unbewussten Konflikte unser Fühlen und Verhalten erneut stark belasten und uns sogar psychisch krank machen. 

Eine weitere Ursache für psychische Erkrankungen sieht die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zum Beispiel in schwerer Vernachlässigung, Gewalterfahrungen oder emotionaler Kälte während der ersten Lebensjahre. Unter solchen ungünstigen Lebensbedingungen entwickeln Menschen nicht oder nur eingeschränkt die Fähigkeit, sich ein Bild von sich selbst und von anderen Menschen mit allen positiven und negativen Eigenschaften zu machen, stabile Beziehungen zu leben und das eigene Verhalten zu steuern und sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Unbewusste Konflikte bestimmen auch die Beziehung zur Psychotherapeutin beziehungsweise zum Psychotherapeuten. Tiefenpsychologisch arbeitende Psychotherapeuten helfen ihren Patienten, die unbewussten Faktoren ihrer psychischen Beschwerden herauszufinden. Zugleich unterstützen diese sie dabei, ihre Konflikte besser zu lösen, um ihnen auf diese Weise eine gesündere und weniger belastende Lebensgestaltung zu ermöglichen. Die Gespräche verlangen vom Patienten ein hohes Maß an Offenheit und Vertrauen in die Psychotherapeutin beziehungsweise den Psychotherapeuten. Bei der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird in Unterschied zur analytischen Therapie von einem oder mehreren begrenzten aktuellen Lebenskonflikten ausgegangen. Die hierbei erlebten Gefühle werden aufgearbeitet und in Bezug zu wichtigen früheren Erlebnissen und Beziehungsmustern gestellt. Durch das damit verbundene Wiederbeleben von verdrängten Gefühlen wird eine bewusste Auseinandersetzung mit diesen Erfahrungen möglich.Die Gespräche konzentrieren sich aber auf die Linderung der Symptomatik, die aus einem aktuellen Lebenskonflikt resultiert. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie unterstützt somit die Bewältigung von Symptomen und zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und eignet sich vorzugsweise für noch nicht chronifizierte psychische Erkrankungen und akute Belastungsreaktionen. 
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie findet in Einzelgesprächen von je 50 Minuten, in der Regel einmal pro Woche, statt. Eine Therapie kann zwischen drei Monaten und zwei Jahren dauern (25-100 Stunden).


Kinder-/Jugendlichentherapie

Die analytisch begründeten Verfahren basieren auf der Erkenntnis, dass in der Lebensgeschichte des Patienten erworbene unbewältigte Konflikte verdrängt werden und unbewusst die Bewältigung aktueller Belastungen und innerseelischer oder zwischenmenschlicher Konflikte verhindert werden. Das führt zur Bildung von seelischen oder körperlichen Symptomen. 

Ziel der psychotherapeutischen Behandlung ist es, dem Kind bzw. dem oder der Jugendlichen neue Möglichkeiten der psychischen Verarbeitung seiner Ängste und Konflikte zu eröffnen, so daß die weitere Entwicklung und das innere Befinden nicht mehr durch neurotische Symptome oder Verhaltensauffälligkeiten beeinträchtigt werden müssen. 

Analytische Kinder- bzw. Jugendlichenpsychotherapie bietet einen geschützten Raum, in dem Kinder und Jugendliche ihre Probleme darstellen und die krankheitsverursachenden unbewußten Konflikte gestalten können. 

Kinder bringen ihre Probleme vor allem im freien Spiel, in Zeichnungen und im Verhalten zum Ausdruck, während Jugendliche eher darüber sprechen, was sie beschäftigt. 

So entsteht mit dem Therapeuten oder mit der Therapeutin langsam eine Beziehung, in der sich die inneren Themen des Kindes oder Jugendlichen, seine Sorgen, Wünsche und Aggressionen, seine inneren Konflikte und Ängste entfalten können und mit der Hilfe des Therapeuten in Worte gefaßt werden. Beide lernen, die in der therapeutischen Übertragungsbeziehung erlebten Gefühle und Vorstellungen in einen Zusammenhang mit den Problemen und Symptomen des Kindes oder Jugendlichen zu bringen und darüber die Ursachen der Erkrankung, die bisher unbewußt waren, zu verstehen. 

Kinder oder Jugendliche können so zu einem tieferen Verständnis für ihr innerseelisches Erleben und Reagieren sowie für ihre zwischenmenschlichen Beziehungsmuster kommen. Der unbewusste Konflikt kann erkannt und bewältigt werden; dann können neue Lösungswege gesucht und gegangen werden. Symptome können auf diese Weise überflüssig werden. Das Kind oder der Jugendliche haben die Möglichkeit, gesund, seelisch ausgeglichen und stabil zu werden. 

Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie 
 ist indiziert, wenn bestimmte Problembereiche und aktuelle Konflikte zu bewältigen sind. Die Arbeit konzentriert sich auf das aktuelle Geschehen, sie geht nicht so sehr in die Tiefe, die Zielsetzung ist begrenzt, die Selbstentwicklung wird gefördert und unterstützt. Auf diese Weise werden Besserung oder Heilung möglich. 

Zwischen Patient und Therapeuten entsteht eine Beziehung, in der sich die inneren Themen des Kindes oder Jugendlichen, seine Sorgen, Wünsche und Aggressionen, seine Konflikte und Ängste entfalten können und mit Hilfe des Therapeuten verstanden werden. Mit der dadurch gewonnenen inneren Sicherheit kann das Kind oder der Jugendliche neue Wege zur Lösung seiner Konflikte finden. 

Eltern sind zumeist die bedeutendsten Bezugspersonen für das Kind. Daher sind regelmäßige Gespräche mit ihnen wichtig für den Erfolg der Therapie. Im therapeutischen Prozess können Eltern das Krankheitsgeschehen verstehen lernen und neue Antworten auf das Kind entwickeln.